Gilbert Tillmann und Hadjib wieder Siebte im Derby

Zum zehnten Mal galoppierte Gilbert Tillmann in den schwersten Parcours der Welt. Für Frederic Tillmann war das Derby am Wall zu Ende.

Vor der 90. Auflage des Deutschen Spring-Derbys in Hamburg gestern standen gerademal 157 Null-Runden in den Ergebnisbüchern. Es gab sogar Derbysiege ohne Null-Fehler-Ritte, wie bei Gilbert Tillmann und Hello Max 2013. Gestern kamen zwei dazu: von Nisse Lüneburg auf Cordillo und dem Iren Shane Breene auf Can Ya Makan. Als die beiden dann im Stechen um den Derbysieg kämpften (Lüneburg gewann), schaute Gilbert Tillmann gut gelaunt zu. Er hatte den siebten Platz sicher. Seine siebte Top-Ten-Platzierung beim zehnten Derbystart.

Gilbert Tillmann und Hadjib. Foto: dpa/Daniel Bockwoldt. Eingebettet von RP-Online: https://rp-online.de/nrw/staedte/rhein-kreis/sport/gilbert-tillmann-siebter-im-deutschen-springderby_aid-39184599

Ich bin mit dem siebten Platz super zufrieden. Nach der langen Pause von Hadjib habe ich mit dieser guten Leistung nicht gerechnet.

Gilbert Tillmann

Umso mehr, weil die zwei Qualifikationsspringen so gar nicht optimal gelaufen waren. Doch Sonntag Nachmittag war der alte Hadjib zurück.

Zeitweise sah es sogar so aus, als würde Gilbert Tillmann seinem zweiten Derby-Sieg entgegenreiten: Er führte mit seinem Vier-Fehler-Ritt das Derbyfeld lange an. Der Grevenbroicher musste nach der durchwachsenen Qualifikation bereits als vierter Starter in den Derbyparcours galoppieren. Er, der gerade in Hamburg immer mit den Nerven kämpft, blieb erstaunlich gelassen. Und sein Pferd auch. Als wären die beiden nach der zweijährigen Verletzungspause von Hadjib nie weggewesen. Das Paar sprang alle Klippen von Pulvermanns Parcours souverän. Am sechsten Hindernis dann ein Flüchtigkeitsfehler. Das Gatter fiel. „Da waren wir etwas zu weit weg – der Fehler geht auf meine Kappe“, analysierte er den Ritt. Und er wäre nicht er selbst, wenn er sich nicht über den Fehler ärgern würde. „Das war unnötig, man darf sich hier an keinem Sprung zu sicher sein.“

In Führung bis nach der Pause

Nach seinem zehnten Derbyauftritt war er zum Warten verdammt. Und sah, wie die Konkurrenz Abwürfe kassierte oder ausschied. Bis Benjamin Wulscher ins Stadion galoppierte. Er lieferte auf Bangkok Girl PP die zweite Vier-Fehler-Runde, war allerdings über 20 Sekunden schneller als Tillmann. Der 30-jährige Sachse hat übrigens unter anderem in Grevenbroich bei den Tillmännern für den Auftritt in Klein Flottbek trainiert: beim Rheinischen Hallenderby im Rahmen der Gut Neuhaus Indoors im März, das er gewann. Gestern wurde er Fünfter. Dann kamen Breen und Lüneburg – und der Traum vom dritten Podestplatz in Folge war zu Ende.

Zweiter im Speed-Derby, aber Aus im Derby

Bei seinem Bruder Frederic Tillmann lief es genau andersherum: guter Start, schlechtes Ende. Der 40-Jährige war auf Oreal des Etains Z, seinem derzeitigen Toppferd, in der ersten Qualifikation mit nur einem Abwurf gut gestartet. Im zweiten Springen kassierte das Paar zwei Abwürfe. Gestern Nachmittag spielten dann die Nerven des 14-jährigen Wallachs nicht mit. Die beiden schieden aus, nachdem der Schimmel den drei Meter hohen Wall nicht herunterwollte. Schon in den Qualifikationsspringen war es an dem spektakulären Hindernis nicht gut gelaufen. „So ist der Sport, passiert eben. Ich bin sehr zufrieden, dass ich überhaupt vor 25.000 Zuschauern das Derby reiten durfte“, zog Frederic Tillmann Bilanz. Und einen Erfolg feierte er trotzdem: Platz zwei im Speed-Derby am Samstagabend im Sattel von Concetta W, seinem zweiten Pferd. „Insgesamt war es sportlich ein tolles Wochenende.“

🎉 Platz 2 im Speed-Derby für Frederic Tillmann und Concetta W gestern in Hamburg. Super Runde. 👋 Heute gehts weiter. Sowohl Frederic als auch Gilbert starten gleich im 90. Deutschen Springderby.➡ Ab 13:20 Uhr überträgt der NDR, einen Livestream gibt es bei Clipmyhorse. Drückt die Daumen! #pferdesportneuss📸 © Andrea Wagener

Gepostet von Kreis-Pferdesportverband Neuss am Sonntag, 2. Juni 2019